Hunde sind überaus soziale Tiere und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie sich unwohl fühlen, wenn sie von ihrer Bezugsperson bzw. von ihrem Menschenrudel getrennt sind, etwa wenn man Einkaufen, zur Schule bzw. Uni oder arbeiten geht. In unserem Alltag ist es allerdings kaum möglich unsere Hunde überall mit hin zu nehmen und so bleibt es unausweichlich, dass sie zumindest eine Zeit lang alleine bleiben müssen. Manche Vierbeiner reagieren gelassen auf diese Trennung auf Zeit, andere haben grundlegende Probleme und zeigen extreme Verhaltensauffälligkeiten während ihr Besitzer nicht da ist.

Was unseren Lieblingen durch den Kopf geht, wenn sie uns aus der Tür gehen sehen und wie sie die Zeit unserer Abwesenheit empfinden, können wir nur erahnen bzw. aus ihrem Verhalten ableiten. Hat er etwa Angst, dass wir ihn verlassen, obwohl wir doch jedes Mal beständig zurück kommen?

Im Groben kann davon ausgegangen werden, dass der Instinkt nicht alleine sein zu wollen mit der Natur des Hundes als Nachfahre der Wölfe zu tun hat. Ein Wolf ohne Rudel ist in der freien Wildbahn schutzlos und hat geringe Überlebenschancen, der Anschluss an eine Gruppe wird ihm immer mehr Sicherheit geben und zu Entspannung verhelfen. Für den Führer eines Rudels ist es grundlegend, dass sich dessen Mitglieder in seiner Nähe aufhalten, sonst kann er nicht deren Schutz garantieren.

Angelegt ist dieses Verhalten wiederum bei nahezu allen Spezies in der starken Bindung zwischen Muttertieren und Welpen, die beiderseits Stress empfinden, wenn sie von ihrem Beschützer bzw. Schützling getrennt werden. Mit der Zeit emanzipieren sich diese voneinander und der Schutzinstinkt wird so auf natürlichem Weise reguliert. Rudeltiere werden sich allerdings ihr Leben lang immer wohler in Gesellschaft als alleine fühlen.

Dies bedeutet allerdings nicht, dass jeder ‘allein gelassene’ Hund zu Hause gleich Panik (ich werde nicht beschützt) oder Frustration (ich kann nicht beschützen) empfindet. Allerdings ist die Anzahl der Hunde die auffällige Verhaltensweisen höher als so mancher angenommen hätte. Ein nettes und anschauliches Beispiel ist ein britischer Dokumentarbeitrag (in gut verständlichen British English) aus der Serie ‘Dogs: Their Secret Lifes“, in dem 40 Hunde in ihrem Zuhause von Kameras überwacht werden um zu sehen, was sie in Abwesenheit ihres Herrchen so machen. 15 der beobachteten Hunde zeigten deutliche Anzeichen von Trennungsstress.

 

Wie zeigt sich Trennungsangst?

Hunde, die unter dem Alleinsein leiden, zeigen gewöhnlich bereits Anzeichen, wenn ihre Bezugsperson noch zu Hause ist.

  • Sie ‘verfolgen‘ ihren Menschen überall hin, z.B. ins Bad oder in den Keller und ertragen es nicht, wenn einmal eine Tür zwischen ihnen und ihrer Bezugsperson geschlossen ist. Ruhig können sie erst werden, wenn diese im Blickfeld ist und das auch bleibt.
  • Sobald sie merken, dass ihre Menschen Anstalten machen das Haus zu verlassen, werden sie nervös und versuchen sich in die entsprechenden vorbereitenden Aktivitäten zu mischen, wie z.B. das Schuhe anziehen oder Tasche packen. In Extremfällen kann es auch zu aggressivem Verhalten kommen beim Versuch zu verhindern, dass der Besitzer das Haus verlässt.
  • Bei Abwesenheit kommt es meist zu Hyperaktivität des Tieres, die begleitet wird von Bellen, Jaulen, Winseln oder Heulen, welches je nach Level des Stressempfindens verschiedenen Intensitäten annimmt. Gesteigert wir dies von Urinieren oder Koten im Haus und dem Zerstören von Gegenständen bspw. das Zerkratzen der Ausgangstür.
  • Bei Rückkehr lässt sich oft ein überschwängliches Begrüβungsritual beobachten: wildes Bellen und Jaulen, Hochspringen und Aufforderung zum Streicheln oder Spielen.

Vorsichtig sollte man bei der Interpretation der aufgezählten Verhaltensweisen sein, da diese auch andere Ursachen haben können wie bspw. fehlende Bewegung oder Aufmerksamkeit oder gesundheitliche Probleme (bei mangelnder Stubenreinheit im Alter). Man sollte seinen Hunde daher aufmerksam beobachten und entsprechend andere Faktoren ausschlieβen bevor man Trennungsstress vermutet.

 

Mögliche Ursachen

Wie wir Menschen haben auch Hunde bestimmte Charaktere und Eigenschaften, die sie mehr oder weniger empfindlich gegenüber dem Alleinsein machen. Besonders Hunde, die erst im Erwachsenenalter zu uns kommen und eine so genannten ‘Vorgeschichte’ haben, sind diesbezüglich schwierig einzuschätzen bzw. umzutrainieren. Zum adäquaten Umgang mit verlassensgestressten Fellnasen ist es wichtig, soviel wie möglich über ihre Vorgeschichte zu wissen bzw. umso wichtiger ihre aktuellen Lebensumstände und insbesondere auch unser Verhalten zu analysieren.

Gründe für erlebten Trennungsstress bei Hunden können u.a. sein:

    • Zu frühe Trennung vom Muttertier oder fehlende Abnabelung.
    • Isolation, mangelnder Kontakt mit Menschen oder Artgenossen.
    • Aussetzen durch den Halter.
    • Verlust der Bezugsperson und/oder Besitzerwechsel.
    • Traumatische Erlebnisse bei Abwesenheit bspw. Gewitter.
    • Übertriebene Rituale beim Weggehen und Wiederkommen (Stichwort Leckerlis).
    • Zu starkes Verwöhnen bzw. Verhätscheln des Tiers.
    • Fehlende Führung des Hundes, er fühlt sich verantwortlich für seinen Menschen und zu seinem Schutz befohlen.

Wenn dein Hund nicht allein sein kann, gibt es immer die Möglichkeit einen Betreuer für ihn zu suchen, damit er in deiner Abwesenheit nicht in Stress gerät und leidet. Bei Gudog findest du zahlreiche Hundesitter, die Tagesbetreuung anbieten.

Allerdings sollte man auch daran arbeiten, dass er diese Zeit nicht als Stress empfindet und damit umzugehen lernt. In einem zweiten Artikel werden wir entsprechend die verschiedenen Methoden vorstellen, die helfen unseren Liebling selbstsicher und entspannt während unserer Abwesenheit werden zu lassen.

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